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Gewaltprävention

Kinder sind immer mit betroffen, wenn Gewalt in der Familie aufbricht oder sogar alltäglich ist. Sie geraten in Loyalitätskonflikte, wenn sie Gewalt in der Partnerschaft mit ansehen müssen. Auch Gewalt gegen Kinder ist in Familien nach wie vor Realität. Die Gründe dafür sind vielfältig. Väter tragen ebenso wie Mütter Verantwortung für ihr Verhalten in Beziehungen und besonders gegenüber ihren Kindern. In Niedersachsen gibt es ein Netz von Schutz- und Hilfeangeboten für Kinder und Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, und Beratungseinrichtungen für Familien und Väter, die ihr Verhalten in Stress- und Konfliktsituationen ändern wollen.

Täterarbeit Häusliche Gewalt in Niedersachsen

Die Website www.taeterarbeit-niedersachsen.de, auch erreichbar unter www.mann-kann-sich-aendern.de, bietet eine Übersicht über die örtlichen Angebote der Täterarbeit Häusliche Gewalt in Niedersachsen. Das Informationsangebot entstand im Rahmen des Modellprojekts "Nachhaltige Vernetzung der Täterarbeit Häusliche Gewalt in Niedersachsen", gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Die Website wurde vom Männerbüro Hannover e.V. entwickelt. Sie bündelt Informationen zur Täterarbeit für Interessierte und Fachkräfte. Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Täterarbeit Häusliche Gewalt in Niedersachsen wird vorgestellt.

Beim dem dreijährigen Modellprojekt steht die Vernetzung von Täterarbeitseinrichtungen mit den örtlichen Interventionsstrukturen im Fokus. Das Projekt des Niedersächsischen Sozialministeriums ist Teil der Umsetzung der Istanbul Konvention und wird seit 2020 durch das Männerbüro Hannover umgesetzt. Von häuslicher Gewalt sind nicht nur Frauen, sondern häufig auch Kinder direkt oder indirekt (mit)betroffen. Weitere Informationen zur Förderung von Täterarbeitseinrichtungen auf der Website des Niedersächsischen Sozialministeriums.

Social Media-Kampagne #hilfefürdich

Die vier niedersächsischen Kinderschutz-Zentren in Hannover, Oldenburg, Osnabrück und Nord-Ost-Niedersachsen haben zusammen mit dem niedersächsischen Sozialministerium eine Social-Media-Kampagne für mehr Sichtbarkeit gestartet. Unter dem Hashtag #hilfefürdich und der gleichnamigen Website www.hilfefürdich.de informieren sie gezielt junge Menschen über ihre Angebote. Kinder und Jugendliche sollen so ermutigt werden, sich bei Gewalt oder Problemen Hilfe zu suchen. Die Probleme, die hier vorwiegend thematisiert werden, sind alle Formen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: sexualisierte Gewalt, körperliche Gewalt, psychische Gewalt sowie körperliche und emotionale Vernachlässigung.

Kinderschutz in Niedersachsen

In Niedersachsen läuft unter dem Motto "Kinderschutz geht alle an!" eine Sensibilisierungskampagne des Niedersächsischen Sozialministeriums. Erwachsene aus dem sozialen Umfeld und in Schule, Kita oder Vereinen werden damit dazu aufgerufen, besonders auf die Situation von Kindern zu achten. In der aktuellen Zeit der Corona-Pandemie, wenn krisenhafte Belastungen zum Aufflammen von Konflikten führen können, ist diese hohe Aufmerksamkeit besonders wichtig. Niedersachsen verfügt über eine ausgeprägte Hilfs- und Beratungsstruktur im Kinder- und Jugendschutz. Im Kinderschutzportal Niedersachsen finden Fachkräfte Informationen, Arbeitshilfen und Veranstaltungshinweise dazu. Betroffene Eltern und Kinder können sich dort über Hilfsangebote in Niedersachsen informieren.

Gewaltfreie Erziehung: Mehrsprachiger Pocket Guide für Familien unter Stress

Das Ethnomedizinische Zentrum Hannover hat gemeinsam mit der Bundesbeauftragten für Migration eine Website zur Gewaltprävention in Coronazeiten erarbeitet. Familien finden dort den Online Pocket Guide mit Informationen, Tipps und Hilfeangeboten für Familien unter Stress in mehr als 20 Sprachen. Für Fachkräfte und Institutionen bietet dazu eine zentrale Kampagnen-Website mimi-gegen-gewalt-start.info-data.info zusätzliche Informationen, Materialien wie beispielsweise Broschüren und Flyer gegen Gewalt in der Familie oder den Familienratgeber "Gewaltfrei erziehen" sowie weitere Angebote. Die Websites sind Teil des bundesweiten Projekts "MiMi-Gewaltprävention für geflüchtete Frauen, Kinder und Migrantinnen".

Survival-Kit für Männer unter Druck

In einer Krisensituation steigt das Risiko die Kontrolle zu verlieren. Mit dem "Survival-Kit" für Männer unter Druck ist eine konkrete 10-Schritte-Handlungsempfehlung in mehreren Sprachen veröffentlicht worden. Sie unterstützt betroffene Männer dabei, Stressmomente zu bewältigen. Damit leistet die Handlungsempfehlung einen Beitrag zur Prävention häuslicher Gewalt. Das Survival-Kit geht hervor aus einer Initiative der Dachorganisationen für Jungen-, Männer- und Väterarbeit aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, der Männer.ch, dem Dachverband Männerarbeit Österreich und dem Bundesforum Männer, in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Agredis, dem männerbüro züri und der Fachstelle Gewalt Bern.  www.bundesforum-maenner.de

Ratgeber Gewaltschutz in Deutschland

Ein 40-seitiger Ratgeber richtet sich an geflüchtete und neuzugewanderte Männer und möchte helfen, die Orientierung in Deutschland bei Fragen zum Thema Gewalt zu erleichtern. Er informiert über die Schutz- und Unterstützungsmöglichkeiten sowie über Möglichkeiten, gewalttätiges Verhalten bei sich selbst oder anderen zu erkennen und zu verringern. Die Themen des Ratgebers sind: Formen zwischenmenschlicher Gewalt und Folgen für Betroffene, der Einfluss von Werten und Normen auf Gewalthandeln, Wandel in der Einstellung zu Gewalt, Rechtliche Grundlagen und Gesetze in Deutschland, psychologische Ursachen für gewaltsames Verhalten, Wege aus der Gewalt. Der Ratgeber wurde im Rahmen des bundesweiten Projekts "MiMi-Gewaltprävention mit Migrantinnen für Migrantinnen" entwickelt. Er steht in 15 Sprachen zum Download zur Verfügung. www.mimi-bestellportal.de

#einetrachtliebe

Unter dem Hashtag #einetrachtliebe hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung eine digitale Kampagne zum Thema "Gewaltfreie Erziehung" gestartet. Das Mutter- und Vaterwerden wird meistens als ein ganz besonderes und schönes Lebensereignis erlebt. Mit dem Erziehen und Begleiten von Kindern sind aber auch viele Herausforderungen verbunden. Gerade die pandemiebedingten Einschränkungen, aber auch Existenznöte und Sorgen können Familiensysteme aktuell zusätzlich extrem belasten. Vielen Eltern und Bezugspersonen von Kindern sind die Rechte von Kindern auf gewaltfreie Erziehung zwar bewusst. Dennoch kommt Gewalt in unterschiedlichster Form als Erziehungsmittel noch vor. www.kinderschutz-niedersachsen.de/einetrachtliebe

Hilfe für Eltern mit Säuglingen

Das Internetportal elternsein.info richtet sich direkt an Eltern und bietet neben umfangreichen Daten und Fakten über die Gefahren des Schüttelns auch Informationen zu Hilfsangeboten sowie eine Beratungsstellensuche für Eltern, deren Säuglinge viel schreien. Die Datenbank enthält Angebote von freien und öffentlichen Trägern wie Wohlfahrtsverbänden, gemeinnützigen Vereinen und Kommunen. Träger des Internetportals ist das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH).

Caring Dads

Das Programm "Caring Dads - Fürsorgliche Väter sind gewaltfrei" richtet sich an Männer, die gegen ihre Kinder und/oder in Gegenwart der Kinder gegen die (Ex-)Partnerin gewalttätig geworden sind. Mit persönlicher Beratung und einem mehrteiligen sozialen Trainingskurs erhalten die Männer Unterstützung zur Verhaltensänderung, um aus dem Kreislauf aussteigen zu können.

Koordination und Kontakt
Männerbüro Hannover e.V.
T (0511) 123 58 90
info@maennerbuero-hannover.de
www.maennerbuero-hannover.de

Initiative 'Stärker als Gewalt'

Die Initiative "Stärker als Gewalt" des Bundesfamilienministeriums will erreichen, dass alle Personen die Hilfe erhalten, die sie brauchen, wenn sie von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt betroffen sind. Unter www.stärker-als-gewalt.de finden Männer und Frauen konkrete Hilfe- und Beratungsangebote.
Das Hilfetelefon Gewalt an Männern ist unter der Telefonnummer 0800 123 9900 kostenlos zu erreichen. www.maennerhilfetelefon.de