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Niedersächsisches Landesarbeitsforum "Aktive Vaterrolle": Vätergesundheit schützen

Beim fünften Fachgespräch des Niedersächsischen Landesarbeitsforums "Aktive Vaterrolle" in der Veranstaltungsreihe "Wie geht es weiter für Väter und Familien nach der Corona-Pandemie?" stand das Thema "Vätergesundheit schützen" im Mittelpunkt. Martin Schumacher und Lennart Semmler, Fachreferenten der Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen (LVG & AfS Nds. e.V.), berichteten von ihren Erfahrungen aus dem Modellprojekt "Mann, was geht?!" zur Stärkung individueller Gesundheitsressourcen von Männern im Umgang mit psychischen Belastungssituationen. Zur Zielgruppe des Projekts gehörten unter anderem junge Väter und Männer in spezifischen Belastungskonstellationen. Das Projekt "Mann, was geht?!" (Laufzeit: 1. Mai 2018 bis 31. Oktober 2021) wurde von der Techniker Krankenkasse gefördert.

Wie können Männer und Väter auf Gesundheitsthemen angesprochen und für ein gesundheitsförderndes Verhalten sensibilisiert werden? Diese Leitfrage stand am Beginn des Projekts "Mann was geht?". Im Fokus standen das subjektive Gesundheitserleben (Mann wie geht es dir?) und der Aspekt der Ressourcenorientierung und Aktivierung.

Die Erfahrung: Mit dem direkten Etikett "Gesundheitsthema" werden Männer eher nicht erreicht. Als sekundäre Thematik ist es aber durchaus von Interesse. Peer-Ansätze in vertraulichem Rahmen bieten sich zur Kommunikation an, auch Online-Angebote werden gern genutzt. Dabei geht es um das Wie der Ansprache: Einfache, positive Botschaften, die den Lebensweltbezug von Männern aufgreifen, kommen gut an. Interaktive Elemente und eine humorvolle Haltung erhöhen die Akzeptanz.

Gesundheitsthemen, die Männer und (werdende) Väter betreffen, sind unter anderem Bewegungsmangel und Übergewicht, Essverhalten, Süchte und psychischer Stress durch Überforderung, wobei die Vereinbarkeitsansprüche von Beruf, Partnerschaft, Familie und Vollzeitjob eine wichtige Rolle spielen.

Wo suchen Männer und Väter Unterstützung? Welche Angebote kommen an? Die Erfahrungen aus dem Projekt "Mann was geht?" zeigen, dass persönliche Angebote, etwa Coachings und auch Gruppenangebote mit ganzheitlichen Ansätzen, die neben Gesundheitsthemen auch zur Stärkung des Zusammenhalts beitragen, angenommen werden. Online-Angebote gehören als niedrigschwelliger Einstieg in Gesundheitsthemen dazu.

Aus der Diskussion ergab sich, dass die Beteiligung von Vätern in der Entwicklung von Projekten die Akzeptanz erhöht und gemeinsame Aktivitäten von Vätern und Kindern, etwa Sportangebote, gleichzeitig die Vater-Kind-Bindung stärken. Sportlich kann auch eine Challenge für Väter in der internen Unternehmenskommunikation sein, die gegenseitiges Empowerment bewirken (zum Beispiel: Sieben Tage ohne Cola). Für Projektideen ins Boot geholt werden könnten beispielsweise Ärztinnen und Ärzte, Unternehmen, Krankenkassen und auch Familienbildungsstätten oder Anbieter von Familienbildungsurlauben.

Landesarbeitsforum "Aktive Vaterrolle"

Das Referat für Familienpolitik des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung koordiniert die Arbeit des Landesarbeitsforums "Aktive Vaterrolle" mit dem Ziel, die Partnerschaftlichkeit in der Familie über die Stärkung einer aktiven Vaterrolle und die Förderung eines neuen Rollenverständnisses in der Familie zu stärken. Die Veranstaltungsreihe mit Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen möchte den fachlichen Austausch dazu fördern.